Prävention sexualisierter Gewalt

Sexuelle Gewalt – was ist das?

Es meint jede sexuelle Handlung, die an oder vor einem Minderjährigen oder Erwachsenen entweder gegen seinen Willen vorgenommen wird oder das Opfer aufgrund körperlicher, psychischer, kognitiver oder sprachlicher Unterlegenheit nicht frei verantwortlich zustimmen kann.

Wesentliche Kriterien für die Ermöglichung von sexualisierter Gewalt sind:

  • Macht und Kontrolle des Täters über das Opfer
  • Autoritätsposition
  • Abhängigkeitsverhältnis
  • Enge Beziehung zum künftigen Opfer und Erschleichen des Vertrauens der Eltern

Prävention sexualisierter Gewalt im Jugendverband

Präventive Maßnahmen

Sexualisierte Gewalt – das kann vorkommen innerhalb der eigenen Familie vor, im Bekanntenkreis, aber auch in einem Jugendverband.

Sexualisierte Gewalt beginnt nicht erst bei Übergriffen und „grapschenden Verhalten“, sondern schon dann, wenn ein Kind oder ein Jugendlicher verbal angegriffen wird. Als Gruppenleiter oder als Mitglied der Vorstandschaft kommt dir deshalb eine ganz wichtige Bedeutung zu: du kannst die Persönlichkeit und das Selbstwertgefühl von Kindern und Jugendlichen durch gezielte Maßnahmen stärken. Du hilfst ihnen dabei, die eigenen Grenzen wahrzunehmen und sie anderen zeigen zu können. Und oft ist es für die Kinder und Jugendlichen wertvoll zu wissen, dass jemand für sie da ist.

Arbeitshilfen gibt es übrigens bei uns zum Ausleihen! Kommt auf uns zu und fragt nach!

Was tun, wenn…?

Ein Gruppenmitglied vertraut sich dir an. Es schildert eine sexuelle Missbrauchssituation oder stark sexualisierte Verbalattacken.

  • Schenke Vertrauen: das Kind oder der Jugendliche darf dir ein Geheimnis erzählen. Sprich ihm dabei Mut zu und sei offen und aufmerksam. Nimm die Person ernst und zeige, dass du auf ihrer Seite bist.
  • Nimm Erzähltes ernst: „das ist doch nicht so schlimm“ – bagatellisiere niemals! Auch dann nicht, wenn dich persönlich eine Bemerkung oder eine Körperberührung nicht verletzt hätte.
  • Hole dir Hilfe: Sexuelle Missbrauchssituationen sind häufig sehr vielschichtig und sind nur in Begleitung und im Miteinander einer fachkundigen Unterstützung zu klären. Du schilderst deine Beobachtung – die Berater helfen dir deine Handlungsmöglichkeiten abzuklären und geben dir selbst Raum für deine Gefühle. Bitte die betroffene Person darum, dir Unterstützung holen zu dürfen und erkläre, dass du allein nicht weiterhelfen kannst.
  • Konfrontiere den Täter niemals mit der Tat: du ärgerst dich bestimmt, bist wütend, enttäuscht, angespannt. Aber: bleib ruhig und besonnen. Sprich jeden Schritt mit der Fachberatung ab. So übergehst du nicht die betroffene Person und warnst den / die Täter/in.

Fachstelle sexualisierte Gewalt für die Stadt Amberg und den Landkreis Amberg-Sulzbach

Die Situation von Menschen in Missbrauchssituationen ist sehr kompliziert. Es gehört nicht zur Aufgabe der Jugendgruppenleitung einen Verdacht auf sexuellen Missbrauch gezielt und systematisch abzuklären. Du bist kein Kriminologe und es übersteigt deine Kompetenzen!

Aber es ist deine Aufgabe, Hinweise der Kinder und Jugendlichen wahr- und ernst zu nehmen. Beim Verdacht auf sexuellen Missbrauch musst du unbedingt professionelle Hilfe hinzuziehen.

Unsere beiden Vertrauenspersonen Alina Benedikt und Marianna Neugirg beraten, informieren und unterstützen dich gerne in solchen Situationen. Trau dich, dort anzurufen oder eine E-Mail zu schreiben:

 

Tel. (0 96 21) 48 72-18
fachstelle.sg@skf-amberg.de

 

Weitere Infos findest du unter: Fachstelle sexualisierte Gewalt für die Stadt Amberg und den Landkreis Amberg-Sulzbach – SkF Amberg – skf-amberg.de

Weitere Hilfe findest du bei

  • Kreisjugendamt Amberg-Sulzbach, Schlossgraben 3, 92224 Amberg
    09621 39-0
  • Jugendsozialarbeit an Schulen (in Stadt und Landkreis)
  • Beauftragte für Frauen und Kinder bei der Kriminalpolizeiinspektion Amberg, Kümmersbruckerstr.  1a, 92224 Amberg
    09621 890219
  • Notruf für Frauen, SkF, Studentenplatz 2, 92224 Amberg
    09621 22200